Ausgehend vom jetzigen Stand der Forschung (2005) und den bekannten Orgeln Friedrich Wilhelms, nahm die Produktion von Neubauten ab 1828 zu; das betraf nicht nur die Menge der Instrumente sondern auch deren Größe. Es entstanden öfter zweimanualige Instrumente, zwar ebenfalls für ländliche Gebiete, aber in größeren Kirchen. Bis 1848 kann eine Aufstockung des Personals beobachtet werden, denn in diesem Jahr wurden „[…] einige der tüchtigsten Arbeiter zum Militärdienst eingezogen […]“.[1] Wie viele Mitarbeiter, abgesehen von Christian und August Ferdinand, angestellt waren, ist nicht ganz klar, doch scheint die Auftragslage sehr gut gewesen zu sein, da die Werkstatt 1847 an vier Orgeln gleichzeitig baute.[2] Der einzige Hinweis über die Größe der Belegschaft findet sich in den Kostenvoranschlägen für die Merseburger Domorgel, die den Einsatz von „[...] Fünf Mann auf Ein und ein halb Jahr [...]“ vorsahen.[3] Ein Zeichen dafür, dass auch nach 1850 weitere Angestellte beschäftigt waren.
Mit dem Auftrag zum Bau der Orgel im Dom zu Halle hatte Friedrich Wilhelm seinen geschäftlichen Höhepunkt erreicht. Bewies er sein Können mit kleinen ein- und zwei-manualigen Dorforgeln, konnte er sein gesammeltes Wissen in der größten Orgel verwirklichen, die je die Werkstatt verließ. Auf dieses Instrument wird im Nachfolgenden noch näher einzugehen sein.
[1] Brandt, Konrad: Die Wäldner-Orgel im Dom zu Halle. Halle 1999, S. 5.
[2] Dom: große Orgel, Interimsorgel; Kleinosterhausen; Reideburg; Kötzschau.
[3] Acta betreffend der Reparatur an der Orgel in der Schloß- und Dom- Kirche Merseburg. Rep C40 II a. Angelegt 1850. Geschlossen 1888. Eigentum des Staatsarchivs Magdeburg. (Punkt O.)