0 Vorwort

Wer sich einmal die Zeit nimmt, um einen Ausflug aufs Land zu machen, und den Reichtum an Kirchenkultur Mitteldeutschlands bestaunt, wird einerseits über die Fülle des Vorgefundenen überrascht sein und andererseits betrübt über den Verfall dessen. Annähernd jedes Dorf, sei es noch so klein, besitzt eine Kirche, die auch ein Instrument beherbergt. So, wie auch die kleine Dorfkirche St. Wenzel zu Lettin.

Um das Pedalspiel zu erlernen, bat der Autor der vorliegenden Arbeit die dortige Gemeinde bzw. den Pfarrer im Jahr 1992/93 an der Orgel üben zu dürfen. Die Erlaubnis wurde erteilt und der erste Kontakt zu einem Wäldner-Instrument geknüpft. Seit dem stellte sich immer die Frage, wer das war: Wäldner. Die wenig vorhandene Literatur konnte die Frage nur unbefriedigend beantworten. 1995 veranlasste die Gemeinde eine Restauration des Instruments durch die Orgelbaufirma Hüfken aus Halberstadt. Dem Verfasser, zu der Zeit Schüler der 10. Klasse, wurde es gestattet, bei der Restauration mitzuhelfen. Hierdurch waren erste Einblicke in das Instrument gegeben und der Wunsch geweckt, über diese Orgelbauerfamilie zu forschen. Doch mussten erst noch 10 Jahre vergehen, bis es zu einer solchen Arbeit im Rahmen des Abschlusses des Studiums kam.

Diese Arbeit zu realisieren, die Instrumente zu untersuchen und zu inventarisieren, war nur durch die Unterstützung Marcel Baltruschats (Halle) möglich, der mit Hilfe seines Autos und der Kameratechnik die Vorraussetzung zu diesem Unternehmen gründete (und sich damit freiwillig und ohne Einwand in teils lebensgefährliche Situationen brachte). Des Weiteren unterstützte die Familie Wäldner die Arbeit mit allen vorhandenen Unterlagen, im Speziellen Christian-Alexander (Hannover). Auch wenn es wenige Quellen sind, haben sie umso mehr Berechtigung, da sie bislang nicht in Untersuchungen eingebunden wurden und oftmals in der Literatur immer wieder zitierte Fehler beseitigen können (Stammbuch, Ahnenpass). Dr. Holger Brülls vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie in Halle gab wichtige orgeldenkmalpflegerische Hinweise zur Arbeitsweise mit den Instrumenten, zudem wurde mir der Einblick in die Archive erlaubt. Dank sei auch meinem Orgellehrer (postum) Jürgen Grabow ausgesprochen, der in mir die Leidenschaft für das Instrument weckte.

Für den Bereich Sachsen und Teile Sachsen-Anhalts ist Jiři Kocourek (Dresden) zu danken, der immer wieder in kleinen Publikationen auf die Orgelbauerfamilie Wäldner hinwies und mich mit entscheidenden Fakten und Informationen versorgte. Er stellte dabei seine recherchierten Archivinformationen zur Verfügung. Zudem sind es gerade die einzelnen Hinweise verschiedener Wissenschaftler, auch Kantoren, die die Arbeit voran brachten. Thilo Lützkendorf (Merseburg) half mit seinem privaten Orgeldatenarchiv gerade dort, wo mit keinerlei Informationen mehr zu rechnen war. Seiner unbeirrbaren Leidenschaft zu den Instrumenten ist es zu verdanken, dass ein reicher Schatz an Informationen über die Orgeln der Region existiert. Dank gilt Prof. Busch (Musikwissenschaft Uni Siegen), der die Dispositionsentwürfe für die Domorgel Merseburgs besorgte.

Im Einzelnen können hier nicht die vielen Pfarrer, Gemeinderatsvorsitzende und ehrenamtlich Tätige aufgezählt werden, die den Zugang zu den Orgeln möglich machten. Mögen sie sich bei der Nennung der vielen kleinen Orte mit ihren Kirchen erwähnt und ihrer erinnert fühlen.

 

© 2020 | Michael Wünsche

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